Jugendgottesdienst (Fußball-EM 2004) (13.06.2004)
Jugendgottesdienst zur Fußball EM
"Es gibt nur einen Rudi Völler" wurde ersetzt durch "Es gibt nur einen Jesus Christus". Die Aichacher Ministranten haben einen Jugendgottesdienst zur Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal gestaltet mit einem Predigtspiel, Fürbitten, einem Ministrantenchor und einem Tippspiel, welches Land Europameister wird.
Ein Fußballer will den Ball spielen, ein anderer fährt ihm schmerzhaft in die Parade. Der so Attackierte kommt humpelnd ans Mikrophon: "Mich hat einer gefoult, aber ich schlage nicht zurück. Ich verzeihe meinem Gegenspieler". Ein anderer ergänzt: "Ich will auch den Schwächeren mitspielen lassen". Schauplatz ist nicht das Estadio da Luz in Lissabon, sondern der Vorraum zum Altar der Stadtpfarrkirche: Am Sonntag, 13.06.2004 hatte Stadtprediger Herbert Gugler und die Aichacher Minis zum ersten Fußballgottesdienst eingeladen.
Die Kirche war voll besetzt - "ausverkauft" - fast wie im Stadion. Die jungen Fußballfans kamen im Trikot der Fußballnationalmannschaft mit dem Adler auf der Brust, der überwiegende Teil war im Bayerntrikot erschienen, einige aber auch im Dress der Münchner Löwen. "Das lob ich mir", freute sich Herbert Gugler. "Man muss auch in schlechteren Zeiten zu seinem Verein halten." Aber nicht nur der Name Ballack war auf den Trikots zu lesen, auch Makaay, aber ebenso Brazil oder Ronaldo oder England. Ein junger Fan war in der Trainigsjacke des TSV Kühbach erschienen.
Zu Beginn intonierte der Ministrantenchor, engagiert begleitet auch von Schwester Theresia Sieber, nach dem lautstarken Anpfiff mit entsprechender Betonung den Hit "Es gibt nur einen Rudi Völler". Doch da kam das Stopp des Stadtpredigers, der verbesserte: "Es gibt nur einen Jesus Christus..." Der Vergleich vom Spiel mit dem Ball mit dem Spiel des Lebens war Sinn dieses Fußballgottesdienstes.
"Folge mir nach..."
Am (Plastik)ball waren einige Ministranten dann beim "Predigtspiel": "So toll wie die möchte ich auch gerne Fußball spielen", wünschte sich einer am Mikrophon. Antwortete ein Zweiter: "Kein Problem, komm einfach mit uns. Trainiert mit uns, folgt uns nach..."
Auch die Fürbitten in diesem Gottesdienst beschäftigten sich mit dem Thema Fußball, "der schönsten Nebensache der Welt". Doch wie nebensächlich werde der Fußball für Menschen, die von Not, Krieg und Katastrophen heimgesucht werden, ist da zu hören. Als Bitte: "Herr, lenke die Menschen zu einem friedfertigen und solidarischen Miteinander."
Am Schluss des Gottesdienstes ließ Stadtprediger Gugler nochmals alle kleinen und größeren Fans nach vorne kommen und bedankte sich unter dem ebenso herzlich wie lautstarkem Beifall der Kirchenbesucher bei allen Beteiligten für die Vorbereitung (Pastoralassistent Markus Drößler und Oberministrant Matthias Riedlberger) und fürs Mitmachen. Ein bekanntes jüdisches Friedenslied ertönte vielstimmig, bevor der Schlusspfiff erklang. Dann hatten die Kirchenbesucher Gelegenheit, gegen eine kleine Spende für die Ministrantenkasse an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Frage: "Wer wird Europameister"? Schon vorne am Altar hatten nur wenige der jungen Fans auf Deutschland getippt. Frankreich, Italien, England und gar Griechenland war auf den Stimmzetteln gut vertreten. (Aichacher Nachrichten)