Weltjugendtag 2005 in Köln (16.08.2005)

Der Papst war nur als weißer Fleck zu sehen

Die Messe mit Benedikt XVI. in Köln war trotzdem ein Erlebnis

Eine Nacht mit dem Papst -­ auch für die Aichacher auf dem Weltjugendtag ein besonderes Erlebnis. Obwohl sie den heiligen Vater kaum gesehen haben, wie Martin Jarde aus Köln berichtet.

Ein kleiner weißer Punkt auf einer Riesenbühne mit hell erleuchteter Decke ­ das ist das Einzige, was wir vom Papst gesehen haben. Schon früh am Samstagnachmittag war unsere Gruppe am Marienfeld bei Köln angekommen. Doch nach stundenlangem Warten auf die Züge, um die Hunderttausende Pilger kämpften, und nach einem zweistündigen Marsch mit vollem Gepäck erlebten wir eine Enttäuschung: Die uns zugeteilte Parzelle C1 war schon total überbelegt.

Mit Müh und Not ergatterten wir ein kleines Stück Grün neben einer der Hauptstraßen, auf dem wir dicht an dicht unsere Isomatten auslegten. Von der Nachtwache mit dem Papst bekamen die meisten von uns nicht viel mit. Ein nicht abreißender Strom von Menschen auf dem Weg vor uns versperrte die Sicht auf die Großbildleinwände und selbst die vielen Lautsprecher konnten das Gerede und die Sprechchöre von mehr als einer Million Menschen nicht übertönen. So beschlossen wir, früh zu schlafen, um am Sonntag für die Messe fit zu sein.

Zuerst schien es, als hätten wir Glück. Die Straße vor uns wurde von gelb gekleideten Security-Leuten abgeriegelt. Benedikt XVI. sollte jeden Augenblick nur einen Meter von uns entfernt vorbei fahren! Kurz darauf aber die ernüchternde Botschaft: Die Sicherheit sei nicht gewährleistet, der Pontifex fahre direkt zur Bühne, wo der Altar aufgebaut ist. Trotzdem war es ein kolossales Erlebnis, mit dem Papst eine heilige Messe zu feiern. Ein Erlebnis, über das wir bei unserem mehrstündigen Fußmarsch zum Bus noch viel sprachen.


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