Weltjugendtag 2005 in Köln (16.08.2005)

Trotz Mega-Chaos ein super Erlebnis

Aichacher ziehen durchwegs positive Bilanz vom Weltjugendtag

Von "Sydney 2008 wir kommen!" bis hin zu "Nie wieder werd ich auf einen Weltjugendtag fahren!" reichten die Reaktionen der Aichacher, als sie am Montag um 2 Uhr nachts mit ihrem Bus wieder aus Köln zurück waren. Der Weltjugendtag (WJT) hatte bei jedem der Teilnehmer heftige Emotionen ausgelöst. Doch nicht alles war so Friede, Freude, Eierkuchen wie es immer hieß. Auf dem Marienfeld herrschten teilweise chaotische Zustände und von guter Organisation war wenig zu spüren.

"Obwohl ich euch noch nie gesehen habe, habe ich dennoch das Gefühl unter Freunden zu sein." Diese Erfahrung schilderte Kardinal Lehmann beim Eröffnungsgottesdienst den mehr al 60 000 Jugendlichen, die sich in der LTU-Arena in Düsseldorf versammelt hatten. Diese Erfahrung durften auch die 50 Jugendlichen aus dem Wittelsbacher Land machen, die die letzte Woche live in Köln dabei gewesen waren. Dass so viele Menschen auf einem Haufen friedlich zusammenleben können, war für viele der jungen Aichacher die schönste Erfahrung. "Wir sind mit allen möglichen Länder in Kontakt gekommen", freut sich Claudia Matzka. "Egal woher die Jugendlichen kamen, alle haben einander geholfen und niemand wurde bei irgendwelchen Aktionen ausgeschlossen!".

Wenn Warten zum Erlebnis wird

Das Programm der Aichacher war sehr vielseitig. Stadt- und Kirchenbesichtigungen, Gottesdienste, Konzertnächte und Katecheseveranstaltungen standen die Tage über an. Doch wer glaubt, der WJT bestünde hauptsächlich aus Events, der irrt gewaltig. "Sehr viel Zeit haben wir mit Warten verbracht", meint Matthias Riedlberger. Doch Warten und Schlangestehen, was im Normalfall als ärgerlich empfunden wird, wurde in Köln zu einem wahren Erlebnis! Ob an der Bushaltestelle oder im Bus, auf dem Bahnsteig oder im Zug - überall bot sich den jugendlichen Pilgern das selbe Bild: Menschen, Menschen, Menschen. Obwohl die Luft in manchen Verkehrstmitteln stickiger nicht hätte sein können, blieben die jungen Christen alle freundlich und gelassen. Während des Wartens auf den Bahnsteigen wurde gemeinsam gesungen, getrommelt und die Staatsangehörigkeit durch hunderte bunte Fahnen kundgetan. So vergingen selbst die drei Stunden oder mehr, die man am Kölner Dom anstehen musste wie im Flug.

Strapazen haben sich gelohnt

Auf den Schluss- und zugleich Höhepunkt des WJT 2005 auf dem Marienfeld bei Köln, hatten die Aichacher sich sehr gefreut. Eine Messe mit dem Papst feiern und ihn dabei aus der Nähe sehen zu können, das waren die größten Wünsche der jungen Christen. Zumindest der erste, die Feier der Eucharistie ist in Erfüllung gegangen. Wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen konnte "Papa Benedetto", wie er bei den Jugendlichen liebevoll genannt wird, leider nicht mit seinem Papamobil durch die Reihen fahren, wie ursprünglich geplant. Trotzdem haben sich die Strapazen wie das Übernachten bei 12 Grad unter freiem Himmel und der Verzicht auf warme Nahrung rentiert, wie die Aichacher finden. Nur ein paar Mädchen, die sich nicht mit stinkenden Dixi-Klos und den sardinenbüchsenartigen Schlafverhältnissen anfreunden konnten meinten: "Nie mehr Weltjugendtag!" Claudia Matzka fasste die allgemeine Stimmung sehr gut zusammen. "Es war ein super Weltjugendtag, auch wenn's viel Chaos gegeben hat!"


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